Montag, 26. September 2016

26.9.16: Schultag / Der Lehrerschulweg






Jana und Sophia:
Heute haben wir wieder am Unterricht der mexikanischen Schüler teilgenommen. Alle Schüler haben in Gruppen von 4-5 verschiedene Fächer besucht. Leider hat sich der Stundenplan für alle geändert, sodass unsere Gruppe viele Naturwissenschaften hat.
Der Unterricht begann schon früh um 7:25 Uhr. Leider hatten alle aus unserer Gruppe ihren Stundenplan vergessen und wir mussten auf Sophia warten, die sehr knapp kam und ihn als einzige dabei hatte. Der Englischunterricht war sehr kompliziert für uns, da wir das Thema nicht verstanden haben. Nach der der ersten Stunde wussten wir nicht, wo wir hin mussten, da die Klasse nur eine Stunde Englisch hatte. Deshalb haben wir dann in der Cafeteria gewartet.
In der 3./4. Stunde hatten wir entweder mit Herrn Ossege lehrreichen Spanischunterricht, bei dem wir spannende Dinge über das Handeln gelernt haben, die wir morgen schon anwenden können, oder wir waren mit Herrn Petzold in der Bibliothek, in der wir im Internet gesurft oder E-Mails an die Familien geschrieben haben.
In der 5./6. Stunde hatten wir Chemie bei den jüngeren Schülern. Wir waren den älteren zugeteilt, die ohne unser Wissen mit den jüngeren den Raum gewechselt hatten. Für uns war der Unterricht nicht sehr spannend, da ein Test geschrieben wurde.
 Nach der Schule hatten manche Schüler mit ihren mexikanischen Austauschschülern eine AG oder sind direkt nach Hause gefahren.
Spanischunterricht





Auf dem Pausenhof

Fröhlich auf dem Pausenhof


Die Schulbibliothek

Sophia und Jana arbeiten am Blog



Os: Die Schülerinnen und Schüler werden mit dem Auto zur Schule gebracht. Ich fahre mit der U-Bahn und habe versucht meine Eindrücke und Empfindungen beim Schulweg in einem kleinen Text zu verarbeiten:


Straßenhändler, Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen und überall kleine Stände, an denen Essen zubereitet wird: Wenn ich früh am Morgen in der Colonia Santa Anita zur U-Bahn laufe, sind die Straßen schon voller Menschen. Überall wird gebrutzelt und gekocht: Tortillas, Eier, Atole, frisch riechendes Brot und Hähnchen, die zerschnitten werden. Aus den Lautsprechern klingt Cumbiamusik. Die Leute eilen, aber hetzen nicht: Menschen kommen mir wie eine Wand entgegen, aber ich stoße mit keinem zusammen. Ich fühle Freiheit, rieche Abgase und Essensgeruch. Bei der U-Bahn Station Viaducto warte ich, setze mich und lese Ulysses. Die Menschen schauen ins Leere oder reden; keiner liest; keiner spielt mit dem Smartphone. Ich komme an der Endstation Tasqueña an und gehe zum Schnellzug tren ligero: Menschen überall auf der Station, keine Chance in den Zug zu gelangen. Ich finde eine kleine Lücke und rutsche mit dem Strom wie von selbst in den überfüllten Zug: Diesmal kann ich herausschauen und sehe die endlosen Autoschlangen neben und unter unserer hochgeführten Bahn. Jeder bleibt gelassen trotz der Fülle; dies ist das Erstaunliche hier. Ich finde einen Sitzplatz und kann lesen; neben mir isst jemand ein Sandwich (Wird er mich bekrümeln?) und ich versuche einen Blick auf die Stationsschilder zu erhaschen. Da, Huichapan, schnell aussteigen. Blick auf die Uhr: 90 Minuten seit ich losgelaufen bin. Der Weg führt mich zur Mauer, zum verschlossenen Tor und ich klingle. Dann kann ich den Wachtposten meinen Lehrerausweis vorzeigen und trete in die andere Welt...


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